Im Grundbestand geht die grösste Orgel der Schweiz auf das Jahr 1877 zurück. Damals vollende der Luzerner Orgelbauer Friedrich Goll das mechanische Werk mit 50 klingenden Registern auf drei Manualen und einem Pedal. Auf Initiative des Engelberger Organisten Pater Leopold Beul wurde die Orgel in den Jahren 1924 bis 1926 durch Karl Goll aus- und umgebaut. Es entstand unter Verwendung des alten Pfeifenmaterials eine neue pneumatische Orgel. Der Pariser Meisterorganist Marcel Dupré (1886–1971) war nach dem Kollaudationskonzert voll des Lobes für dieses Instrument. Heute besitzt die Orgel 9097 klingende Pfeifen für 137 Register, die sich auf vier Manuale und das Pedal verteilen. Die grösste Pfeife besteht aus Holz und hat eine Länge von über neun Meter. Die kleineste Pfeife mit ihren wenigen Zentimetern Längen kommt daneben wie ein Miniaturstück zur Geltung. Kein Wunder, ist es bei dieser Vielzahl und dem grossen Spannungsbogen der Pfeifen für die weltbesten Organisten immer wieder eine besondere Herausforderung, dieses monumentale Werk der Orgelbaukunst zum erklingen zu bringen.

Seit Jahren erfreut sich die Konzertreihe Engelberger Orgelsommer einer grossen Beliebtheit. Auch in diesem Sommer begeben sich namhafte Organisten bei ihren Konzerten in der Klosterkirche auf eine Entdeckungsreise durch die Klangwelt der grössten Orgel der Schweiz. Für die Konzertbesucherinnen und -besucher ein einmaliges Erlebnis.

Autor

Text und Bilder: Beat Christen