Unterricht auf dem Weingut
Verteilt über ein halbes Jahr hat Esther während 14 Tagen die Schule besucht und zuhause viel gelernt. Wobei, Schule ist das falsche Wort. Denn der Unterricht findet auf einem Weingut statt. Und dabei wären wir schon bei einer der Eigenschaften des Käsesommeliers: Sie wissen nicht nur alles über die Herstellung, die Geschichten, die Aromen oder die Reifeprozesse der verschiedenen Schweizer und ausländischen Käse, sondern eben auch, welcher Wein zu welchem Käse passt. 

Während der Ausbildung hat Esther zudem gelernt, wie man Käserezepte in allen Varianten kreiert, welche Lebensmittel zusammenpassen (sogenanntes Foodpairing), Anlässe zu planen sowie den Käse im Verkauf attraktiv und verkaufsfördernd zu präsentieren.

Käse ist extrem vielseitig
"Käse ist ein enorm vielseitiges Produkt", sagt Esther Infanger. Dass sie Käse in all seinen Varianten liebt, merkt man ihr schnell an. Tomme natur oder Chili Cheddar seien ihre Lieblingskäse, "wobei das natürlich immer wieder ändert", sagt sie lachend. Die gelernte Bäckerin-Konditorin pröbelt ständig an neuen Rezepten. "Hobby und Beruf sind bei mir eng verbunden." Das heisst, Esther kann auf ihren Ferienreisen oder Tagesausflügen an keiner Käserei vorbeigehen, ohne etwas zu kaufen und mit den Leuten über Käse zu reden. 

"Sommelier Maître Fromager", das ist definitiv keine Ausbildung, die man einfach so macht – die unbegrenzte Liebe zum Käse und zum Genuss ist hier wohl Voraussetzung. 

Autorin

Text & Bild: Andrea Hurschler